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ein Mitglied der Familie wählt jeweils einen Film aus. Beim Namenskürzel mit einem (*) markiert.


(U)
Vincent van Gogh ist ausgezeichnet dargestellt und es ist eine grosse Freude, ihn so lebendig gefilmt zu sehen. Grossartig inszeniert!. Grossartige Begegnung mit van Goghs Kunst und seinem schwierigen Umfeld. Schnabel ist aus meiner Warte gesehen ein ausgezeichneter Filmemacher, als bildender Künstler wird er wohl eher überschätzt.
(H)
van Goghs Dialog mit einem Pfarrer bleibt mir in Erinnerung.
(L)
als Vincent v. G. ein irrlichtiges knorr bild verfertigt, wird er von einigen engeln umschart, und selbst gott kann sich dem ja nicht erwehren, so dass er umgehend dislozieren muss.
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(U)
Zu verlieren, egal was es ist, sei es nur die Agenda, wirft uns in die Unsicherheit. Freunde verlieren, den Glauben an sich und die Welt, davon berichtet der Film in tief gehenden Sequenzen, die haften bleiben.
(H*)
Das Leben ist und bleibt ein Rätsel.
(L)

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(U*)
Kein Film für Kinder. - Kein Film für Erwachsene, denn zu düster für die Kleinen - stets voraussehbar und viel zu langsam für uns. - Ich verliess den Film in der Pause, obwohl ich ihn selbst vorschlug (...)
(H)
Schwarze Pädagogik vom Feinsten.
(L)
der pumuckl der rätoromanisch angehauchten täler und seen, doch ist daran wenig nur in butter. meine sinne machen sich aus dem staub, doch das sitzfleisch setzt müssig staub an.
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(U) Sehr gut, sehr echt, auf allen Ebenen wirklich spannend. Der Regisseur, selbst Hauptdarsteller, nimmt seinen Rucksack immer mit, sei er in New York, Paris oder zu Hause in Palästina. Während er auf grossen inneren und äusseren Reisen war, pflegt sein Nachbar seinen Zitronenbaum und pflückt dessen Früchte.
(H) Wo wir etwas nicht verstehen, bleibt nur das Staunen.
(L*)auch liebe kann sünde sein, wenn du nur nichts darin siehst, das dich bewegt.

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(U) Trennung! Verwirrung! Einsamkeit! Neuorientierung! Sehr eindrücklich, auch die charaktervollen Darstellenden.
(H*) Angesichts des häuslichen Mobiliars der neuen "Liebe" hätte ich mir einen Wechsel nochmals gut überlegt.

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(U*) Fast eine Rückblende ins eigene Leben der 70er- 80-er – Jahre, damals als die Gesellschaft noch mit engem Blick auf die Neuerer starrte. Humorvoll. Ein echter Schweizer Film.
(H) Die Frage ist immer wieder berechtigt: "Was sagen wir dereinst mal zu unseren Kindern"?

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(U)Personen, die vor dem Hintergrund ihrer tragischen Kindheit in der Jetztzeit zu schillern beginnen, sind sie doch mit einer Ausnahme im Leben gut angekommen. Der Mensch mag einiges ertragen, so sieht es aus.
(H) Da wo Gottes Wille unerbittlich "zuschlägt", immer im Dienst einer guten Sache.
(L*) regressive spontane selbstentzündung in geschlossenen anstalten ist kaum zu vermeiden.

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(U) Es ist nicht leicht, einem psychisch schwer kranken Menschen eine solche Plattform zu gewähren, in ganzer Kinogrösse und es ist nicht leicht, ihm bei seinem Krank-sein zuzusehen. Für mich, eher ein Film für Psychiater und Psychiatriepersonal. Jedenfalls ist einiges Vorwissen psychischer Erkrankungen vonnöten.
(*H) Das wollen wir Schwerstnormale eigentlich gar nicht wissen.
(L) Es ist noch nicht abschliessend geklärt, was schwere psychische probleme für menschen und ihr umfeld wirklich bedeuten und vielleicht wird es nie dazu kommen. was sicher ist, die unterstützung durch professionelle mediziner sowie das persönliche umfeld kann im normalfall das schlimmste abwenden.
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(U)Blicke in die Vergangenheit, in die gemeinsame Vergangenheit. – Wie verschieden wir doch sind! Wahrheit ist nicht eindeutig festzumachen. Gemeinsamkeit im Jetzt kann sie nicht löschen oder ändern.
(H) Mutter, Tochter, Enkelin und ein Filmprojekt worin die Mutter, da durchs Weltall gereist, jünger als die Tochter wieder zurückkommt.
(L*) ein streifen, welcher ich trotz oder dank meiner bescheidenen französischkenntnisse kaum zu entschlüsseln vermochte - es fehlte mir hierzu wohl die einsicht eines large language models. was ich mit sicherheit sagen kann, die grande dame des europäischen filmes ist nach wie vor in form, man kõnnte ihr hier gar altersmilde andichten, doch schont sie uns nicht und das drehbuch sowie gastauftritte sind mindestens erste sahne.

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(U) Heroinmisere in vollem Licht hergezeigt von sehr überzeugenden Hauptdarstellerinnen. Schritte aus der Sucht sind erst möglich mit der Änderung äusserer Lebensumstände.
(H*) Könnte sein, dass eine kontrollierte Abgabe illegaler Drogen da helfen würde:

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(U*) Ein Held!  Ein junger Mensch mit Weitblick und starker Kraft, innen und aussen, körperlich wie mental. Sehr schöne Bilder, tolle Kamera. Leider mit lauter, zu bombastischer Musik unterlegt.
(H) Das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt.
(L) ein jeder soll seinen eigenen pfad durch den djungel bahnen, meinte der selbsternannte altmeister der masturbation Aleister Crowley. Manser wusste sich eines besseren jedenfalls nicht zu erwehren und - zitat lynch - besoff sich und stieg hinab, und fand dort Liebe, hoffnung und hingabe sowie zuletzt vielleicht seine nächste reise. ein starkes stück schweizer filmgeschichte, gerade wegen der nüchternen inszenierung bar jeglicher löffelfütterei. der rezensent hätte allerdings etwas mehr musikalische untermalung etwaiger indigener klänge nicht ohne hoffnung entgegengenommen.
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(U) Basierend auf der Dreyfus- Affäre (1899) Die Story, nahe an der Geschichte erzählt, rüttelt kräftig an der Glaubhaftigkeit von Justiz und Politik. Hier darf man ausserdem wunderbarem Französisch lauschen.
(H) Vom Prinzip her leider nach wie vor hochaktuell.
(L*) ein kommentar erübrigt sich, fühlen wir uns hier doch an einen tragischen teil der jüngeren europäischen geschichte erinnert. so einfach kommen wir allerdings nicht davon, implikationen für die jetztzeit sind jedenfalls nicht vollends von der hand zu weisen.

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(U*) Hier kämpft eine Familie ohne Einkommen um den Alltag am Rande der Gesellschaft. Ohne staatliche Unterstützung, ohne Geld und ohne hilfreiche Perspektive ist der Schritt in die Kriminalität naheliegend, ja gar verständlich….. Viele Close-ups auf das schöne, gute Gesicht des Brave - Machers Johnny Depp. (Debutfilm und Hauptrolle, Johnny Depp).
(H) Aus einem Land wo «the pursuit of happiness» in der Unabhängigkeitserklärung steht.
(L) eine zumutung der übleren sorte, wenigstens kein kurzfilm. Depp hat schon alles, da ist es verständlich dass er alles aufs spiel setzte für ein butterbrot. trotzdem sehenswert aber definitiv nichts für zart besaitete.
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(U*) Er ist ein Zeitgenosse und er hat sich vom bürgerlichen Leben losgeeist, um zu schreiben wie und was ihm gefällt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er sich auch nicht allzu sehr um seine Reputation gekümmert.
(H) Brandaktuell mit seinem ICH, ICH, ICH "Projekt". Habe keinen seiner Romane gelesen, sehe keinen Grund (nach diesem Film) dies nachzuholen.

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gemeinsam
(U) Neu und sehr schön: Steffi Friis, sie erinnert stark an Juliette Binoche… Viele bekannte DarstellerInnen… Wunderschöne Gärten… Marc Sway’s Bossa Nova mit Weltklasse… Der gefühlte Titel des netten Schweizer Familien - "Drämchens" ist: MARC SWAY
(L) etwas gar süsslich so im stil von bekannten schweizer fernsehserien. dann doch lieber nochmal den Schwarzen Tanner aber bitte mit schlagsahne (vegan).
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(L*)manchmal tut es gut es in einem bequemen sessel zu setzen. wenn es den überhaupt klingt. und das tat es hier definitiv, nicht zuletzt wegen der stilvollen location im RiffRaff. ein üblicher misston aber den überlassen wir mal der vorstellungskraft der werten leserschaft.
(U) Wie so oft in Dokumentarfilmen über grosse Geister, wird das Grosse mit zu bombastischer Musik untermalt.
Dort wo Alvar Aalto Klein baute, für Familien etwa, oder in seinen Entwürfen für Mobiliar, da ist sehr viel Sinnlichkeit drin. Das beeindruckt mich und ist mir sehr sympathisch. Menschliches Mass, natürliches Material, Bugholz, angenehm anzufassen. Dort, wo er Gross baut, scheint dieses Mass verloren gegangen zu sein. Bombastische Architektur, bombastische Musik.
(H) Ein Versuch seiner ersten Frau Aino, ihrem Einfluss und ihrer Leistung, den notwendigen Stellenwert zu geben. Der nach seiner Frau Aino verstorbene Alvar dominiert trotzdem die Erinnerung.

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(H*) Ein Film über Fluch und Segen von "nichterwerbbaren Eigenschaften" und eine Glanzleistung von Elio Germano als Antonio Ligabue.
(U) Der Film beginnt mit der trübseligen Geschichte des Kindes namens Toni. Zur Zeit der Mussoliniherrschaft in Italien flüchteten Italienische Familien in die Schweiz. Toni war ein uneheliches Kind. Alleinstehenden Italienerinnen wurden ihre Kinder von Amtes wegen weggenommen und in Schweizer Familien fremdplaziert. Italiener waren gesellschaftlich geächtet. Durch Tonis vielen grässlichen Erfahrungen in seiner bigotten Ersatz- Familie entwickelte er sich nach und nach zu einem randständigen Einzelgänger. Früh schon ein begnadeter Zeichner und Modellierer versuchte der ungestalte Junge die Kinder für sich zu gewinnen, doch sein Talent wurde weder erkannt noch gefördert. Erst viel später durfte aus Toni der expressive Künstler Antonio Ligabue werden. Über all den wunderschönen Architektur- und Naturaufnahmen steht die Schauspielkunst des Elio Germano. Herzzerreissend echt, wie er den extrem verbogenen, augenfällig Kranken spielt. Das geht tief und nahe. Der Film erinnert mich in Abschnitten an Fellinis La Strada und an Les Petites Fuges, ein Film von Yves Yersin (1979) Während des zweistündigen Miterlebens der zeitlich oft versetzten Sequenzen habe ich nie auf die Uhr geschaut. – Ein ausgezeichnetes Stück Zeitgeschichte! Glücklich, dass wir im Heute leben, in einer Schweiz die sich positiv gewandelt hat.
(L)ich nicht verstehen. malen konnten wir alle als kleine kinder, später eingetauscht gegen haare auf den zähnen und japsen durch fondueverklebte kiemen (welschland). ein frühschoppen für kenner; ich ziehe meinen kommentar sogleich wieder zurück. allegra azurri

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(H) Vorab: Die Leistung der beiden Hauptdarsteller überzeugt. Der Film lässt den Zuschauer „im Kopf“ des Vaters teilhaben am Blick auf die „Realität“. Da auch geistig Verwirrte keine Möglichkeit haben in die Zukunft zu schauen, scheint mir die Erzählung nicht schlüssig. Geht man vom „Erscheinen“ der Pflegerinnen des Vaters und den Ehemännern der Tochter aus, ist der Vater beim Filmanfang schon im Heim und die Erzählung eine Beschreibung der vom Vater imaginierten Vergangenheit und nur der Filmschluss „real“. Die Fantasie der Tochter, worin sie ihren Vater „erwürgt“, ist nicht Teil der väterlichen Wahnwelt, somit ein Fremdkörper in der Erzählung. Die im Film umgesetzte Gleichzeitigkeit von Gegenwart und Vergangenem ist so erzählt, ausschliesslich verwirrend, für mich als Zuschauer vor allem anstrengend. Ich glaube dem Film die Attitüde nicht, dem Zuschauer eine Türe in die wahnhafte Welt eines Menschen zu öffnen, ihn teilhaben zu lassen am Verlust, Reales von Imaginiertem zu unterscheiden. Die Geschichte, erzählt in diesem Film, ist die Erfindung eines Normalen der sich ausmalt wie sich Wahnsinn „anfühlt“.
(U*) Nochmals ein Film über Alzheimer Demenz? Diesmal wird die Geschichte aus der Perspektive des Betroffenen erzählt. Das ist höchst verstörend. Wir erleben mit, nicht zu wissen was wahr ist, was war und ist und wie es ist. Wirklichkeit entgleitet uns mehr und mehr. Wenn Hannibal Lector am Ende Weint und schluchzt, sehen wir den grandiosen Schauspieler in seiner persönlichen Tiefe.
(L) der du bist im himmel [anm. d. A.: hier muss ein fehler vorliegen, war nicht anwesend bei dieser vorführung.]
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(H) Im Film Nomadland wird, einmal mehr, die Frage nach dem Sinn unseres Daseins gestellt und glücklicherweise nicht beantwortet. Fern ist eine Suchende ohne eine Vorstellung von dem was sie finden will. Ist es «the pursuit of happiness», dieses nicht einlösbare Versprechen, welches Teile der us-amerikanischen Gesellschaft zusammenhält?
Auf die Frage eines Kindes, ob sie "homeless" sei, antwortet Fern: Nein, ich bin "houseless".
(U) Szenenwechsel: Der ganz andere Weg, sich und die Welt zu erfahren. Amerikaner, die ohne Schusswaffen auskommen, ohne Gewalt, ohne Small talk, ohne Haus und auch ohne Familienmitglieder. „Die Familie“ wird neu erfunden.
- Was für ein Leben - Welche Möglichkeiten -

(L*)hier greife ich allzu tief in die werkzeugkiste. aus dem wagen leben, das lob ich mir. Frances McDermond ist in dieser rolle in ihrer höchstform und falls es so etwas wie nüchterne spiritualität tatsächlich geben sollte, dann erleben wir eine solche hier in ihrer sanftestmöglichen form. eine verneigung vor ensemble und regie. absoluter volltreffer!

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kino


(H)* Frei nach Karl V: Früher war alles besser, sogar die Zukunft.

(U) Die Dokumentation umkreist die kritischen Stimmen, zeichnet demnach ein allzu geschöntes Szenario rund um die Langstrasse. Ladenbesitzer wie PolizistInnen und SozialarbeiterInnen sowie PolitikerInnen hätten zu Wort kommen können. So etwa die Betreiber der Galerie Havana, die von den Folgen der Partyszene direkt betroffen sind. Das Bild zur Einsicht wäre vertieft worden.
Über die skandalösen Auswirkungen der Drogenszene in den 1990-er- Jahren auf dem Lettenareal die sich bis in die Quartiere des ganzen Industriequartiers rund um die Langstrasse ausbreiteten,
kommt zu wenig ins Bild.
Was bringt eine Dokumentation mit dieser „aufgehübschten“ Sicht mehr als Nostalgie?
Es bringt Werbung für jene Investoren, die aus den Stadtkreisen 3, 4, 5 ein kleines Berlin machen.
(L) ohne hero gäbe es mindestens 57 ketchup variationen weniger aber stadtoriginale gab es sicher hunderte in unserem kleinen dörflein zwischen albis und pfannenstielkette. eine herzliche einladung zur wiedereröffnung des gemeinschaftszentrum bäckeranlage hätte hier auch gepasst aber da planten wir ohne unsere linksgrünversiffte stadtregierung.


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kino


(H) Recht unterhaltsamer Film um einen freien Abend totzuschlagen, mit der Empfehlung "ab 14 Jahren" liegt man da sicher richtig. Beruhigend die Vorstellung, dass wir Menschen auch im Jahre 10191 immer noch mit Schwertern aufeinander losgehen.

(L*)guter witz, habe nicht gelacht. Villeneuve kann vieles aber offensichtlich (noch?) nicht alles. einige wenige visuelle eindrücke bestätigen die erste ausgabe der reihe als ein schwerstberückendes meisterwerk der science fiction kategorie. oscars wird es keine regnen aber dafür ist das sounddesign ebenfalls allerfeinste kunst. mein lieblingsfilm des jungen regisseur.

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kino


(H) Egozentriker sind faszinieren, Altruistinnen eher langweilig, aber langlebiger.
(L*)kein kommentar - oder nur dies: der protagonist wird vom vielleicht vielversprechendsten schweizer schauspieltalent verkörpert. mir persönlich geht dieser film direkt unter die haut.

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kino


(H*) Unterhaltsames Familienepos und man lernt noch etwas, wenn auch fragmentiert, zur Geschichte des "Hauses Gucci".
(U) Adam Driver in seiner Interpretation des jungen Maurizio Gucci ist umwerfend; wie er so lässig Rad fährt mit aufgeklammerten Hosenbeinen um dann mit Schwung anzuhalten und in fliessender Bewegung den Stahlesel übergibt dem Butler, der allmorgendlich schon bereitsteht. Da schwingt eine Menge Nonkonformismus mit. Lady Gaga jedoch erlebe ich als hässlich, billig, altbacken aufgedonnert.
(L)anziehen kann mann vieles, doch bitte nicht blindlings die pastellfarben betätigen. wer so viel kryptisches modeverständnis absondert, muss über die einmischung eines unbotmässigen korrespondeten erröten. wieder ein filmtipp in der kritik, diese aber eher zur löschung empfohlen: Gojira by Hideako Anno. wo liegt da bitte der zusammenhang? dies mögen die leser fragen, und da gaben Ihnen die schreiberlinge wie immer recht. aber kleider machen nun mal leute und sei es eine nukleare rieseneidechse, die fette blitze spuckt. unsereins wird jedenfalls so schnell nicht im kimono zu sehen sein, dafür mangelt es ihm schlicht an der schwertkunst und zudem schneiden wir die waschanleitung einfach ab, und zack!

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kino


(H) das theaterstück "onkel wanja" von tschechow als hintergrund, schauspieler die nicht alle eine gemeinsame sprache sprechen und zwei protagonisten die daran leiden etwas nicht gemacht zu haben. angesichts des filmes wird einem schmerzhaft bewusst wie karg die schweizerische kulturgeschichte ist und freudig nimmt man zur kenntnis, wie viel uns menschen doch gemeinsam ist, inmitten babylonischem sprachgewirr, schweizer dialekt neben koreanischer gebärdensprache.
(U) Dreh- und Angelpunkt des weit verzweigten Geschehens ist das Theater, bezw. die Arbeit der SchauspielerInnen an Tschechows Bühnenstück Onkel Vanya. Es beginnt mit einem heftigen Seitensprung und einem Casting für die Rollen. Erzählt wird in Mandarin, Koreanisch, Englisch, Japanisch in Gebärdensprache … und ein Satz in Schweizerdeutsch - sehr anregend. Alles an diesem feinen Gewebe ist untertitelt. Wir sehen die Stadt Fukushima, wir fahren mit dem Regisseur und „dem Driver“ durch die Stadt und über Land und hmmm, da sieht es ja aus wie bei uns. Sauber und aufgeräumt. Haruki nimmt die Fäden da und dort wie zufällig auf und webt sie mit sinnvollen Verweisen zum überraschenden Ende. Hay!
(L*)hierzu haben wir lange geschwiegen, vielleicht nicht ansatzweise lang genug. das goldene funkeln unter den augenlidern verglimmt frühestens, wenn der film sich in zürichdeutsch zu ergiessen wagt. schwierig sodann, im kinosessel nicht vom melkschemel furtzuspicken aber das ist quasi tiefschwarz gegerbtes sitzleder. der wagen war meines erachtens mindestens cremefarben.

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kino


(H) ein "kammerspiel" für 3 erwachsene, wobei der eine in person eines kindes auftritt, das seine ängste verlassen zu werden in form eines rollenspieles, als waisenkind, abarbeitet. das erwachsene "kind" hat folgerichtig während des gesamten filmes keinen kontakt zu gleichaltrigen. ich finde keinen zugang zum film, mir gefällt, dass der film in "schwarz-weiss" ist, die farben fehlen mir nicht.
(U*) Kürzlich sah ich
Joaquin Phoenix in der Rolle als „YOKER“ brillieren. Da war er sehr dünn, sehr schnell, traurig und sehr lädiert von seiner Krankheit. Und, das Ende war brachial. Nun aber, 20 Kilo schwerer und sichtlich genesen, gefällt mir Joaquin Phoenix als gesunder, emphathischer Kindversteher. Sein Gesicht, verpackt in hellhaarigen Schnauz und Bart zeigt kaum noch die vielseitige Ausdruckskraft, die ich an ihm so sehr liebe. Er ist nun sehr normal geworden, so als wäre er sich der Verantwortung für Kinder bewusst geworden. Hier lebt er nicht mehr für sich allein. - Sehenswert für alle Phoenix - Fans!
(L) vor dem hintergrund feiner graustufen lässt ein schwer naturalistisch gezeichneter fahrender interviewer im gewand des Joaquin Phoenix bittersüsse kleckse neurotisch gestreifter kindlicher erfahrung seine professionelle distanz besudeln. das höchst intime portrait zarter menschlichkeit blieb von jeglichen oscarwürden verschont.

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kino


(H) Mir ist aufgefallen, dass im Film von Brett Morgen nur vier Personen aus dem Umfeld genannt werden. Seine Mutter, sein Bruder Terry, Brion Eno und seine Frau Iman Abdulmajid. Ein Hinweis auf seine Tochter Alexandria Zahra Jones fehlt oder ist mir entgangen. Ob sein "Denken" dieselbe Qualität wie seine Musik hat bleibt offen. Der Text am Anfang des Filmes indem Bowie Nietzsche zitiert und über das Verschwinden von Gott spricht macht neugierig. Im Verlauf des Filmes wird aber klar, seine Botschaft und sein Genie ist die Musik, nicht seine Philosofie.
(U) Ich hätte David Bowie im posthum entstandenen Dokumentarfilm eine sorgfältigere Auswahl seiner vielen unterschiedlichen Filmdokumente gewünscht. Der Film schnipselt ein sehr unruhiges Bild des Künstlers zusammen, das - wenn überhaupt, nur gerade für die ersten paar Jahre seiner langen Kartiere repräsentativ ist. Er hatte ja selbst,
zu seinen Lebzeiten, so einige gute Videos gemacht. Wikipedia nennt 72 an der Zahl. Für mich ist er ebenso ein Videokünstler, Maskenbildner, Modeschöpfer und nicht zuletzt: Vordenker in der Genderfrage.
Ich habe folgende Videoclips auf You tube gesehen, die ich herzlich empfehle:
- Space Oddity (Maior Tom) 1969 ! - The man who sold the World - The Rise of Ziggy Stardust 1972 - The Jean Genie - China Girl - Rebel Rebel - let‘s dance - Changes - Starman 1972 - Joung Americans - Under Pressure (mit Edy Mercury) UH
(L) hat mich meine ganze kindheit hindurch begleitet, heut nur noch stummgeschaltet dafür aber in merkwürdiger endlosschleife. Bowie müsste etwas lauter gespielt werden oder es stimmte etwas mit der tontechnik im kinosaal nicht (Houdini).
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kino


(H*) Der Film über Peter K illustriert was uns Menschen immer begleitet, die Gefahr, dem was uns umgibt, auf uns einwirkt, Sinnhaftigkeit zu unterstellen die eine Projektion unseres eigenen Denkens ist. Unausweichliches, Unerklärbares wird mit Bedeutung gebannt. Uns verbindet die Unmöglichkeit allem was wir wahrnehmen einen Sinn zuzuordnen. Was bleibt ist das kindliche Staunen oder der wahnhafte Versuch Allem und Jedem Plan und Absicht zu unterstellen.

PS
Der Filmtitel sollte nicht "Peter K alleine gegen den Staat" sondern -Peter K alleine gegen sich selbst- heissen.

(L) Laurent Wyss's film über die geschichte des Peter Kneubühl kommt ohne jegliche überzeichnung oder verklärung des sachverhalts daher. im gegenteil wird den zuschauern eine vollends nüchterne sicht auf die tragik eines einsamen und aussichtslosen kampfes gegen die unwägbarkeiten des lebens an sich zugemutet. angesichts der wahnhaften denkweise des bedauernswerten protagonisten erscheint dies nachvollziehbar, muss doch der wahn per definition der genaueren rationalen betrachtung zuletzt verschlossen bleiben. pflichtprogramm für mitglieder der wogeno. (könnten wir doch unsere dümmlichen Auswüchse mit dem löschstift aberebnen)

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kino


(H*) Ein Potpourri zu mehr oder weniger aktuellen, drängenden Fragestellungen. Das Klima und die Fussball-WM in Katar haben gefehlt. Mässig unterhaltsam und zum Schluss hin mit Längen und der Platitüde, dass eh alles so bleibt wie es ist.

(L) Eine simple high-society groteske in hochglanzoptik von Ruben Östlund, in der ein junges paar - sie influencer, er model - eine reise auf einer hochseejacht gewinnt. es gibt klare parallelen zum früheren werk The Square vom selben filmemacher, die satire ist hier allerdings einiges flacher und aggressiver. dem eingangs erwähnten jungen pärchen wird zum schluss des films eine art katharsis zuteil, so dass dieser auch als eine äusserst schwärzliche romantische komödie gelesen werden kann. wer eine etwas gemässigtere kritik an der welt der schönen und reichen bevorzugt, dem wäre "Toni Erdmann" aus dem jahr 2016 zu empfehlen.

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kino


(H*) Der Film lässt einem Zeit. Mir aufgefallen ist der unglaubliche Kontrast zwischen der von Zwängen beherrschten Arbeitswelt und der freiheitlichen Ideologie der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die aufrührerische Botschaft auf den "verschenkten" Zündholzschachtel: "EIGENTUM ist DIEBSTAHL" (Proudhon), nimmt der Fabrikbesitzer unkommentiert zur Kenntnis, wohlwissend wie wenig Macht seine Angestellten haben, die herrschenden Verhältnisse zu ändern. Die Bilder aus der Uhrenwerkstatt im Jura haben mich an aktuelle Medienberichte aus den chinesischen Foxconn Fabriken erinnert, den Montagebetrieben des iPhon von Apple.

(L) elegant-meditativer historienfilm über die frühe schweizer uhrenindustrie und anarchistische strömungen im schweizer jura des ausgehenden 19. jahrhunderts. höflich erzählt wie eine japanische absinthhauszeremonie spuckt dieser film mit seinem sanften tonfall niemandem in die klimawarme randensuppe. auch die verweise auf den historischen kontext sind geschmackvoll platziert.

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(H) Il grande Silenzio 1968, ein Jahr vor dem Film „Easy Rider“, beides Filme die für mich Interpretationshilfen für das Selbstverständnis der Vereinigten Staaten sind. Eine Nation die gemäss ihrem Narrativ einen leeren Kontinent besiedelt hat. Das staatliche Gewaltmonopol war um 1900 noch schwach, der Vollzug von Strafurteilen noch weitgehend privatisiert. Beim ersten Blick trennen die beiden Protagonisten, der Kopfgeldjäger Loco und der stumme Silenzio Welten. Der Eine sieht in seinem Tun eine Verdienstmöglichkeit - die Vorsorge für’s Alter -. Der Andere ist auf einem Rachefeldzug, getrieben von einem traumatischen Ereignis in seiner Kindheit. Silenzio tötet mit der Gewissheit moralisch im Recht zu sein, Loco tötet „gemäss Gesetz“ und beschränkt sich, aus praktischen Gründen, auf einen der Hinweise des Steckbriefes - tot oder lebendig -. Ist nun mal so, all die Western wo das Gute über das Böse siegt, sind der Versuch sich gegen die Realität zu immunisieren, die Gewalt zu legitimieren. Die aktuellen USA sind ein Volk von bewaffneten Bürgerinnen die mit der Gewissheit töten, moralisch im Recht zu sein, auf der Seite von Silenzio zu stehen, über dem Gesetz. Licht ins Dunkle der Gewaltexzesse könnte die Schrift von Sigmund Freud: "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" bringen. Hier der verdrängte Vatermord - da der nicht aufgearbeitet Genozid an den Native Americans.

(L*) Bei der Produktion dieses Films mussten Tiere leiden. Corbucci's verschneiter Western setzt in so tollen wie schrecklichen Bildern leuchtend weisse Berggipfel gegen die menschlichen Abgründe einer abgeschiedenen Berggemeinde in Szene, wo die Gesetzlosigkeit in Gestalt einer Bande von Kopfgeldjägern regiert. Angeführt wird diese von einem diabolischen Klaus Kinski, dessen Kontrahent Jean-Louis Trintignant zwar schneller zieht als sein Schatten und nichts von sich gibt ausser seinem bestechenden Anblick, zuletzt aber gegen die Überzahl der Meuchelmörder doch das Nachsehen hat.

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(U*) !KRASS! Es geht um den irritierenden Wunsch, ewig zu leben ‚forever young’ zu sein. Es geht um Jugend und Sterblichkeit, an sich ein vortreffliches Thema.  Dies versinkt leider im grenzenlosen Auswalzen jeglicher Stationen in vielfältigsten Bildern, die 1983 schockierten. Heute nennen wir das Fantasy, damals vor 40 Jahren wurde jedoch analog mit sehr viel Aufwand gearbeitet. - Riesiger Aufwand für jede Einstellung. Wir dürfen nebst horrend lauten Passagen dem Auge der Kamera auf den Gesichtern und und makellosen Körpern der jungen, attraktiven DarstellerInnen folgen.  David Bowie verschmilzt liebend mit Catherine Deneuve, angenehm anzusehen - die küssen sich echt - glaub‘ ich. Überhaupt hat Bowies zunehmend alternde Figur den rettenden Part übernommen, zusammen mit den beiden Frauen, Catherine Deneuve und Susan Sarandon.  Ein Film für Kinoaffine und -erfahrene.

(H) Die unsterbliche Miriam Blaylock trifft auf Dr. Sarah Roberts die als Forscherin, mit Experimenten an Affen, versucht Einflussfaktoren der Alterung zu entschlüsseln, wobei in ihrem Labor aktuell erst klar ist, wie man die Alterung beschleunigen kann. Miriam erwählt Sarah zu ihrer Liebhaberin, infiziert sie mit ihrem eigenen Blut und macht sie damit auch unsterblich, wieso das bei ihrem Mann John Blaylock nicht nachhaltig funktioniert hat bleibt ein Geheimnis. Der Preis für die Unsterblichkeit ist der Zwang immer wieder Menschenblut zu trinken. Als Sarah das Blut von Miriam trinkt, "stirbt" diese und ruft gegen Ende der Geschichte aus einem Sarg nach Sarah, die für sich die Frage nach der Unsterblichkeit beantworten und den Platz von Miriam eingenommen hat. Der Plot des Filmes ist eine Unterforderung und ohne das Trio Catherine Deneuve, Susan Sarandon und David Bowie wäre der Film einfach nur Trash.

(L) was für eine scharade! der vampirfilm schlechthin neben dem Wesley Snipes geschnattere sowie jenen wenigen nicht zu nennenden vergehen verschiedenster couleur aber hier beissen wir uns am sauren äpfelchen speicheltriefend sprichwörtlich die giftzähne aus. mir ist noch irgendwas eingefallen aber den himmeln sei dank wars gleich wieder weg. Bowie brilliert mehr oder weniger völlig unerwartet (konnte der auch was nicht ausser gecancelt werden?) neben legendären filmgrössen, wie es sonst nur aus seltenen kurzauftritten bekannt ist. die figur aber bezahlt den ultimativen preis und kommt damit noch billig weg. ein fiebertraum im nüchternen kleid.

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(U*) Sinti Jenische Roma. Fahrende in der Schweiz und Frankreich. Die sympathische Filmcrew erreicht ein sympathisches Portrait einzelner fahrender Menschen. Angesprochen werden Probleme mit dem Staat, der Gesellschaft sowie auch mit sehr unterschiedlich gepolten Gruppen innerhalb der Fahrenden. Eine Diskussion mit Öffnung der verschiedenen Haltungen wird verweigert. Jene sprechen von „Verrat am Geheimnis“ durch diesen Film - viele Fragen bleiben offen. Die Sehnsucht nach naturnahem Leben dringt einmal mehr hoch ins Bewusstsein. Gastieren auf einem Parkplatz ist damit nicht gemeint.

(H) Ein Film der mich etwas ratlos zurücklässt. Die "Reise ins jenische Europa", beschränkt auf die Schweiz und Frankreich, gibt mir wenig Einblick in das Leben der Fahrenden. Am eindrücklichsten sind die Hinweise auf das halbstaatliche Hilfswerk Pro Juventute, welches Jahrelang Kinder von ihren jenischen Eltern getrennt hat um aus ihnen "brauchbare Glieder der Gesellschaft" zu machen. Zum Schluss zeigt der Film das Sesshaftwerden der französchischen Jenischen. Moral der Geschichte: Die Ruächen haben sich durchgesetzt?


(L) Regisseur und Filmcrew begegnen den Jenischen und Sinti auf Augenhöhe in diesem über weite Strecken charmanten Portrait. Insgesamt vielleicht etwas zu behutsam arrangiert, werden die düsteren Aspekte hier nicht verheimlicht. Namentlich Entführungen der Kinder durch die Pro Juventute, Misshandlungen durch Landwirte und teils als Folge ein anachronistischer Aberglaube. Es wird klar, die Fahrenden sind ein wichtiger Teil des Schweizervolks, so wie Chrigi und Konsorten obwohl Letztere die hiesige Landschaft zur heilen Welt verklären. Zuletzt: Geister gibt es vielleicht auch wenn man sie nicht sehen kann.

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(H) Erstaunlich ist, dass kurz nach der Unabhängigkeitserklärung von Indien 1947, der Trennung von der Kolonialmacht England, die Indische Elite einen europäischen Architekten mit der Planung der neuen Hauptstadt des Punjap beauftragt. Seine Entwürfe zur Stadt der Zukunft, Ville Radieuse 1930, postulierten einen radikalen Wandel der Sicht auf „die Stadt“. Der Film zeigt, dass es Le Corbusier und den beteiligten Architektinnen und Architekten gelungen ist eine Planung zu realisieren die bis heute der Stadtbevölkerung ein Lebensraum von hoher Qualität bietet. Dass vorwiegend Kulturschaffende, sozial eher der Elite zuzuordnen, die Stadt kommentieren, „einfach“ Bewohnerinnen nicht zu Wort kommen, empfinde ich als Mangel. Wer mehr zu Chandigarh wissen möchte, empfehle ich den Artikel von Frank Strasser, März 1999, aus der NZZ.

(L) eine weitere einladung nach indien, der nicht stattgegeben werden kann. die schönheit und das grauen werden bebaut, verschandelt, verwandelt, begangen und sie dreht sich doch. vielleicht hatte Le Corbusier, dessen namen wir hier einmal vollmundig in ratternd prasselndem klirrlaut wiedergeben wollen, anderes im sinn als das, was zuletzt aus der stadt mit dem ebensolchen namen geworden ist. vielleicht, zum glück, werden wir es niemals erfahren (es sei denn er spricht zu uns von der anderen seite des tesseraktes herauf).

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(H) ein anfänglich sprachloser, mit einem wie in einer zeitschlaufe ablaufendem tagesrhythmus, findet zur sprache zurück, angesichts von ihm nicht beeinflussbaren ereignissen. der film gibt einem ein gefühl dafür, was der sinn des lebens sein könnte.

(L*) im moloch großraum tokyo schlummern winzige, witzige geschichten für die es sich zu leben lohnt. und ebenso lohnt es sich, diesen film zu sehen. dazu gibt's tolle musik aus der goldenen ära der schallplatte, meditative traumsequenzen und einen hauptdarsteller in bestform, träger der auszeichnung für besten darsteller am filmfestival cannes.

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(H) Auch im zweiten Aufguss von DUNE ist der Plot intellektuell nach wie vor eine Unterforderung. Da werden Fragmente aus den Märchenerzählungen vergangener Zeit wild collagiert, das vergiftete „Schneewittchen“ wird nicht mit einem Kuss sondern mit einer Träne wieder zum Leben erweckt. Das mit dem „Messias“ nehmen wir mal einfach so zur Kenntnis. Die filmische Prophezeiung, dass wir Menschen uns in ferner Zukunft immer noch, bis auf die Zähne bewaffnet, die Köpfe um Rohstoffe und Macht einschlagen ist naheliegen aber nicht wirklich fantasievoll. Nun ja, es wird ja niemand gezwungen ins Kino zu gehen und es droht einem nicht das Los von Alex in „A Clockwork Orange“.

(L*) In der zweiten Folge präsentiert uns Regisseur Denis Villeneuve etwas mehr Gewalt und viel äusserst geschickt platzierten Lärm, jedoch trotz dem Genre der Weltraumoper nicht allzuviel Grandezza. Der blanke Krieg um die imperiale Thronfolge erhält so eine etwas trostlose Note.

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kino


(H) Zum Schluss des Filmes überschlagen sich die Ereignisse. Das Ende des Filmes erklärt nichts,öffnet den Raum für Spekulationen, Interpretationen, Vermutungen. Kann es sein, dass die Dorfgemeinschaft und mit ihr der Protagonist die Gefahr am falschen Ort "gesehen" haben? Warum die Warnung des Dorfvorstehers an Hana "nicht auf die Wiese zu gehen”? Hatte er eine Ahnung, dass die
akustisch präsenten aber nie sichtbaren Jagenden, welche die heiligen Hirsche schiessen, die wirkliche Gefahr für die Idylle sind. Ein Film, der mich zum Schluss, was meine Emotionen betrifft, an Twin Peaks erinnert.
ps: Das Filmplakat scheint mir wie ein Zitat aus einem Harry Potter Film, wo Harry an einem zugefrorenem Teich ein Hirsch erscheint den er für seine Mutter hält, aber sein Spiegelbild ist, welches ihn selbst und Sirius, dank einer Zeitschleife, mit einem Patronuszauber vor den Dementoren schützt. Markiert der Hirsch da stellvetretend die im Film fehlende Mutter von Hana?

(L*) in zeiten globaler kriege und krisen beweist Hamaguchis zweistünder, dass es auch im ruhigen japanischen hinterland nicht an konflikten mangelt. mit den stilmitteln langer einstellungen und geschickter auslassungen wird eine feinstoffliche gemengelage geschickt illustriert. der ruhige plot gipfelt in einem denkwürdigen finale worin einige der protagonisten zu überraschen gewalttätigen mitteln greifen. einiges bleibt zum schluss offen, so dass einem der film noch ein weilchen im kopf rumgeistert.

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(H) Zu diesem Film finde ich nur schwerlich einen Zugang. Die Szenen “häuslicher Gewalt” habe ich fast nicht ausgehalten. Wieso die Gewalt des Ehemannes gegen seine Frau wie ein Tanz der Beiden dargestellt wird kann ich nicht interpretieren. Wird da eine “Mitschuld” der Ehefrau angedeutet? Bewegt hat mich die Szene in der Delia gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Schokolade isst. Wieso sich ein amerikanischer GI, kaum des Italienischen mächtig, von Delia zu einem Sprengstoffanschlag anstiften lässt, ist nicht nachvollziehbar. Das Verwirrspiel um den an sie adressierten Brief verliert zum Schluss an Spannung.
Als Bilddokumentation von einem Italien, kurz nach dem Krieg, hat der Film Qualität.

(L*)ich könnte heulen! hier der film, zu dem der rezensent schweigen sollte. jedoch besorgt keiner sich den alpkäse persönlich, der nicht zuvor veganer geworden ist... ich fress einen radiator! und die eisdiele jagen wir in alle vier himmelsrichtungen in die luft, quasi mit einer rasend rotierenden swastika, bei zugekniffenen augen. das gibt immer noch keinen kreis. die geschichte aber, die endet rund und regt zum träumen an. wir tippen sogar auf italien an der nächsten weltmeisterschaft.

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(L*)ein film, den es eigentlich so kaum geben dürfte. die wahrheit wird hier mit dem klebrigen sirup der gottesfurcht getränkt und dann für flugzeugbau verwendet. bildhafte wendungen schliessen sich an und erkenntnis schliesse ich für einmal gänzlich aus. wer bis zum filmende aufmerksam bleibt dürfte zufrieden heimkehren.

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(H) Die aktuelle Berichterstattung überquillt von Verlautbarungen zum Thema KI, da passt der Film schon mal recht gut zum dystopischen Allgemeinbefinden. Der Film ist auch ein Dokument zur Tendenz von uns Menschen Dinge als beseelt zu sehen, wenn sie, wie im Falle von KI unterstützten Programmen, mit uns interagieren können. Es bleibt zu vermuten, dass spirituell-religiöse Vorstellungen einer Beseeltheit von menschlichen Artefakten zunehmen werden.
Das spannenste an diesem Kinoabend war der Fussmarsch, nach Mitternacht, durch die Langstrasse.

(L*)ein gelungener auszug des cyberpunk genres, der den japanischen exponenten mit typisch französischem seemannsgarn den schneid abzukaufen gedenkt. statt auszuholen wird hier korrumpiert gerafft, frottiert und sogar noch mit Frank Herbert's Dune panachiert. ein gelungener knicks, nur mit wenig wasser gewaschen, linkshändig. und das offene ende sacken sie auch gleich ein, mit einem pseudoareligiösen kunstgriff à la pandorum. ausgezeichnet gelöst, liebe froschnackige bespasser der weltgeschichte.

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(H*) Bin begeistert, ein 70 jähriger Western der vermutlich 1954 nicht den Zeitgeist representierte.
Die Haupfiguren sind zwei Unternehmerinnen: die eine, Besitzerin einer grossen Ranch, die andere, Besitzerin eines Spielcasinos, welche auf die Erschliessung der Stadt durch die Eisenbahn spekuliert. Da geht es um den Kampf für den Status Quo gegen die Veränderung.
Ein Film der bestens zum Feministischer Streik vom 14. Juni passt.


(L)im entscheidenden moment kannst du den hals nicht aus der schlinge ziehen, es sei denn du hast die nötige vorarbeit im sinne vielfältiger vertrauensbeweise erbracht. sodann erhält unsere hauptfigur seine freiheit zurück.

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(U*)THE GRADUATE
Im Freiluft - Kino XENIX kam mir der Film und seine Musik, erstmals gesehen 1967, wie neu vor. THE GRADUATE mit dem jungen Dustin Hoffman als Benjamin in der tragenden Hauptrolle. In einer bigotten Gesellschaft der noch markant unfreieren 60-er-Jahre-Familienkonstellation samt befreundeten Paaren der Eltern muss sich Benjamin absetzen. Überall schwelt psychische Gewalt, was latent bei den gut betuchten Erwachsenen zum normalen Selbstbild gehörte. Da überbordet Misses Robinson ganz gewaltig und nutzt die Unerfahrenheit des Jungen sträflich aus. Benjamin scheint sich gegen die rundum gegenwärtige unfreie, scheinheilige Umgebung einen individuellen Panzer zugelegt zu haben. Ihm gelingt jeweils nur während rasanten Fahrten im knallroten Auto seine Authentizität zu spüren die ihn befreit lachen lässt. Mit dem Abschluss seiner Schulung, so wird vermittelt, hat er erst einen Teil der Erwartungen seiner Umgebung erfüllt, weiss nicht weiter und – nun ist er dran: Er verliebt sich ausgerechnet in die Tochter der Misses Robinson. Das gibt Zoff und da lacht niemand mehr. Da greift die Misses zu einem Netz von Lügen und absurden Diffamierungen bis kurz vor dem Schluss der Story als Ben mit ausgebreiteten Armen – so als hinge er am Kreuz – oben ans Kirchenfenster hämmert. Fast wäre es zu spät gewesen! Aus Benjamin durfte Ben werden und sein Lachen findet Widerhall, im Bus zum Start ins echte Leben. Sehr frisch untermalen und übermalen kommen die Songs von Simon and Garfunkel ins Spiel. Einfach Wunderbar! Dustin Hoffmann spielt in äusserst beklemmenden Szenen um gerade mit dieser Rolle den Grundstein zu seiner Karriere zu legen. Dieser Film und spätere Filmrollen zeugen von einem Hang zu Überhöhung von Aussenseitermenschen. Übertroffen nur noch von Russell Crowe als Professor Nash in a beautiful mind. U.H.

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(L*)

(H) Ein Film zwischen Realität und Fiktion. Ein wohlmeinender König dektretiert seinen Untertanen "Die Demokratie", für eine Bevölkerung, die auf Harmonie ausgerichtet ist.
Aktuelle Fragestellungen in demokratischen Gesellschaften spiegeln die zentrifugalen Tendenzen, welche in einer Filmszene plakativ dargestellt wird. Der Film endet hoffnungsvoll indem "the Gun" im Fundament einer noch zu bauenden Stupa einbetoniert wird und somit, nach den Worten des Lama, "Die Ordnung" wiederhergestellt ist.
Hoffen wir für BHUTAN mal das Beste, ein Land welches das Bruttosozialglück statt Bruttosozialprodukt zum Massstab hat.
ps
Bhutan ist Stand 2023, der einzige Staat der Erde, der mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt, als er in sie ausstößt.
(Quelle)

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(L)

(H*) Am Handlungsgerüst, in welchem ein durchgeknallter Architekt versucht mit Bauten die Welt zu retten, kann es nicht liegen, dass der Film erst ab 14 resp. 16 Jahren freigegeben ist. Es ist vermutlich der Softporno Ausschnitt vor denen man die Jugentlichen schützen will und nicht die Szene wo ein Kind als gedungener Killer auf Cesar schiesst. Wenn der Architekt Cesar Catilina, aus dem Film "Fight Club" die Wendung zitiert: "We buy things we don’t need with money we don’t have to impress people we don't like.” ist der sozialkritische Teil des Filmes schon mal abgebucht. Ab da wünscht man sich seine Fähigkeit die Zeit anzuhalten, auf dass der Film endlich stoppe und einem das schnulzige Ende erspart bliebe.


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kino


(U)
... nach 40 Jahren hat mich diese Geschichte nochmals entführt in Aussen- wie Innenwelt der Charakteren: Wachsam gestimmt. Betreffend Rückschaufehler - Geschichtsklitterung - Nostalgie - Lebenslügen - Kitsch - Doppelbödigem Lebensplan - Entscheidungen ohne Bedenken der Folgen ... Nur gerade Eine*r deckte sich während den vergangenen 20 Jahre befreit auf und deckt nun, im immergleich gebliebenen Setting, Wichtiges auf und einige lachen am Ende herzhaft mit ihr.
Ein theatral aufgeführtes Epos zu zuviel Menschlichkeit.

(H)
Nun gut, nachdem man den Film gesehen hat ist's einfach zu behaupten: den können nur 2 Männer gemacht haben. Von den vielen Erzählsträngen sind mir drei geblieben. Da ist der Hinweis auf die Anziehungskraft welche James Dean vor allem auf weibliche Teenager hatte und die damit verbundenen Wunschvorstellungen. Davon ausgehend, zeigt der Film, wie wir mit prägenden Ereignissen aus unserer Vergangenheit umgehen, wie wir sie bearbeiten, umformen und verdrängen. Anachronistisch ist das Frauenbild im Film. Polar zwischen dem Vamp Sissy (Cher) und der bald siebenfachen Mutter Edna (Marta Heftlin), die sich mit dem Attribut dumm abgefunden hat, gibt es wenig Schattierungen. Ein alles in allem deprimierender Film der unterstellt, dass wir uns vor allem an die negativen Dinge in unserem Leben erinnern. Diese werden von uns so verformt und zur Seite geschoben, dass wir damit leben können. Der therapeutische Ansatz, sich der Wahrheit zu stellen, das zeigt der Film, führt nicht zur erhofften Katharsis.
(L*) ein irrwitziges treiben, für uns europäer immer knapp ausser reichweite. so trickst Hollywood, also quasi du wirst angeklagt für eine zeitreise, worin eine zeitmaschine in einem safe versteckt tickt usw. zuletzt ein wiedersehen mit dem eben so menschlichen, der verletzbarkeit unserer höchsten gesetze und ihrer definierenden unter- und nebentöne.


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kino


(U*)
(L)
(H)
Ungeschminkt, dem Tod in's Auge schauen: Niemals!


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kino

(L*)hier war der rezensent etwas walgestrandet, sollte er doch eine kritik zum von ihm höchstselbst ausgewählten film verfassen und zierte sich stattdessen über monate hinweg wenigstens in vollpension. der Netzhammer jedoch entzieht sich ersteren kleinlaut-kryptischem bierwitze mit grösstmöglicher ausdauer, so dass letzterer wohl auch ausstellungsräume mit flachen bildern und videostills füllen könne, wo wiederum er gern als putze aushülfe - das aber wenigstens plusminus gründlich versaut. punktum, ein triumph des animationsfilms auch wenn hier der klebreis mit stäbchen gespachtelt werden muss. eine warnung verhallt, krebse werden wir nach diesem hochgenuss so schnell keine mehr anrühren.
(H)
Im Verlauf des Filmes habe ich mich an David Lynchs Serie "Twin Peaks" erinnert und an einen Ausschnitt aus einem Interview mit Peter Bichsel: Haben Sie als Kinde verstanden, was in der Bibel steht? "Eben nicht, das war ja das Grossartige, dass wir nichts verstanden haben. Die Idee, alles verstehen zu müssen,ist ein Irrsinn,(...)."


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kino

(L*)
der okkulten prozession in strengster grauens-orthodoxie mangelts leicht am bunten effekt. eine wenig gewagte kamera lässt selbst untote erstaunlich zahm daherkommen, inklusive der fast etwas peinlichen sexuellen anspielungen. kurzum: selbst ein wie immer grossartiger willem dafoe hilft diesem labrig-düsteren streifen nicht mehr aus der patsche.

(H)
Willem Dafoe als Prof. Albin Eberhart von Franz, aus der Schweizer, gibt dem Schwank einen homöopathischen Hauch von Humor: "Wollen Sie einen Schnaps?".
Dieser Film wird, in Absprache mit Linus, in unsere Liste der "schlechtesten Filme aller Zeiten" aufgenommen. Judge Dredd (1995) mit Sylvester Stallone topt er aber nicht. "Ich wusste, daß er das sagen würde"


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(L)
worte sind wie vögel heisst es bei den musizierenden nachvertonern der vietnam-veteranen. was auch immer das heissen soll, diesen film müssen Sie gesehen haben. sonst gnade ihnen gott!
(H*)
Ab ins Kino!


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kino

(L) zigaretten sind und bleiben sakrosankt. auch sonst wird die hermetik nicht angetastet - mir fällt der himmel auf den kopf! und snoopy dogg bläst die trumpet. oder benutzt der etwa afrikanisch inspirierte lotionen? halt, hier gehts ja gar nicht um die wahl zum obertölpel. für einmal ein film zum zurücklehnen und entspannt geniessen, eine geruhsame fahrt im Papamobil um den ganzen schönen dom herum. mit kleinen aber feinen scherzen sowie klaren wahrheiten gespickt.
(H*)
kurzweiliger, unterhaltsamer film mit einem arg zeitgemässem, gut gemeintem ende. eine bessere kirche, dank einem papst mit gebärmutter?


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kino


(L)

(H*)
Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist (...) die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und (sie wird) gewinnen.
Warren Buffett (NYT Nov 2006)
ps -> mit Ricky Chandler treffe ich einen alten Bekannten im Film, mit dem ich schon 1977 über den Chiasso-Skandal diskutiert habe, er hat die Lehre bei der SKA 1971 begonnen und hat seine Laufbahn nach 53 Jahren bei der CS, als dienstältester Mitarbeiter beendet.

(U)
Für aufmerksame WOZ-Leserinnen bringt diese Dokumentation wenig Neues. Trotzdem ein Muss zuzusehen,
wie reihenweise Katastrophe an Katastrophe belegt wird.
Danke für dieses sauber gemachte Dokument, es schreibt die schwärzesten Seiten der "Schweizer Qualität" unwiderruflich ins Geschichtsbuch.
Ich ging wie ein geprügelter Hund aus dem Kino.


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(L)
zwei zitate aus dem film: "who licks who?" und "ist es eine eins oder eine sieben? - nein, es ist ein g" lassen wir so stehen. anderson muss sehr charmant sein, so viele stars verpflichten zu können. die liste nimmt kein ende, ein hollywood who's who. der film ist eine primär visuell interessante, auf allen ebenen leicht blasphemische komödie. bill murray als der allmächtige (?) ist sehr witzig aufgemacht, ebenso benedict cumberbatch mit lachhaft falschem bart.

(H*)
Eine recht unterhaltsame Komödie mit Einfällen wie aus einem Comic. Der Protagonist stürzt mehrmals mit dem Flugzeug ab, überlebts aber immer. Der Film lebt weniger von der hinterlegten Geschichte, da gibt es vermutlich wenig zu verstehen, als von den Bildern. Bleibend die Szene, in Vogelschau, wo Zsa-zsa Korda in der Badewanne liegend, von einem Balett aus Krankenschwestern umsorgt wird. Es macht Spass all die bekannten Schauspieler in einem Film vereint zu sehe, der einem an ein gelungenes, wohlschmeckendes Gericht erinnert.
PS
Der Abspann ist übrigens sehenswert, kleine Lektion in Kunstgeschichte, Malerei und Musik. Und manchmal ergibt sich eine Koinzidenz ohne Kausalität, ein aktueller Bezug zur USA?:
"IF SOMETHING GETS IN YOUR WAY: FLATTEN IT. AN AMERICAN EMPIRICAL PICTURE"


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kino

(L)
Malik macht es uns hier nicht ganz leicht mit seiner gut geschnittenen visage. einerseits gibt er den neo an seiten unseres lieben alten mr. Fishburne ohne jegliches unangebrachtes overacting, andererseits blieb bei mir auch nicht allzu viel hängen in der quetschkommode. vielleicht sollten wir den nochmals visieren oder klopft da gerade der geheimdienst an meine tür? null szenen spielen in altbauten, das wäre denn auch wenig pietätvoll gewesen, sind wir doch noch nicht sicher, wer und was den nächsten bond geben wird.
(H*) hab meinen kommentar aus versehen gelöscht. beim versuch in meinem kopf nach archiviertem fündig zu werden, nicht erfolgreich. muss als aktualisierter kommentar reichen.


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kino

(L*)
ein sinistrer sister-twister mit ausgängen gegen oben - Bargeld stinkt nicht, aber die kleinen...

(U)
Ein Rührstück der besonderen Klasse: Protagonistinnen sind 2 Schwestern, 1 Mutter. Sie drehen im 3-eck, abhängig gefangen in Brutalität jeder Couleur. In subtile Erzählstränge verhäkelt - kein Krimi. Fast normal. Expliziter. Sie kreuzen im Zik-zak: July, die Jüngere, September, die im September geborene. Ein Ende ist vorhersehbar. Was lehrt uns die Geschichte? Passive Agression ist das gesellschaftlich verbreitete Muster und Problem.


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(L)
der meister der abgefahren interdimensionalen greenscreen-fantasie hat wieder zugeschlagen. kannten wir superman bisher als unantastbaren, monolothischen sunnyboy so sieht er sich hier mit allerlei unwägbarkeiten konfrontiert, verliert bei gelegenheit seine kräfte und muss sich vor seiner eigenen unzulänglichkeit sowie politischer wirren rechtfertigen. ein in seinem überwältigenden facettenreichtum blendendes cgi*-fiasko mit äusserst schrägen annäherungen an geopolitische gegebenheiten.
*Computer Generated Imagery

(H*)
Ein verletzlicher Superman der den Hund Krypto des Supergirls hütet. Von Anfang an weiss das Kind in einem, dass zum Schluss das Guten und die Liebe siegt. Wenn das Böse für sich in Anspruch nimmt mit Intelligenz gegen dumpfe Muskelkraft zu siegen ist das etwas gar plakativ da ja eh Superkräfte im Spiel sind. Unterhaltsam verfilmter Comic für Erwachsene und Kinder.

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(L*)
leider war ich in der ersten hälfte unpässlich. Clint Eastwood präsentiert sich selbst als institution eines polizisten, der von faulen und handlungsscheuen vorgesetzten in der ausübung seines jobs behindert wird. als ins moderne san francisco verpflanzter einsamer wolf und revolverheld ist er, frei nach Gucci, der wahre stil-verbrecher, in seiner dunkelbraunen anzugskombination, die aber gut zur beeindruckenden mähne passt. zum schluss erschiesst er den lustig hoppelnden aber gnadenlosen killer ohne not und versenkt resigniert seinen sheriffsstern. das wunderbare licht eines sommers in san francisco behält auch jahrzehnte nach erscheinen seine verführungskraft, erstaunlich hingegen wie sehr Eastwood hier an H. Jackman als wolverine erinnert.
(H)
Nostalgie breitet sich aus. Der Film macht Lust wieder einzutauchen in die Zeiten von: A Clockwork Orange, La grande bouffe, A Space Odyssey, Barbarella, Easy Rider, usw.

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(H*)
Man kann den Film von Jafar Panahi als Parabel sehen wie mit Unrecht dass einem geschehen ist umzugehen ist ohne neues Unrecht zu generieren.
Den Machtlosen, Unterdrückten, Gefolterten bleibt oft nur der unbändige Hass auf ihre Peiniger und der Wunsch Rache zu nehmen.
Dazu hat Friederich Nitzsche den Merksatz geschrieben: “Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird."
Der Film versucht einen Weg aufzuzeigen, vielleicht einen utopischen, wie traumatische Ereignisse zu verarbeiten sind ohne in den Kreislauf exzessiver Gewalt zu geraten.
Der Film gibt auch Hoffnung, dass der Iran es schafft sich in eine offene, plurale Republik zu wandeln.
(L)
"er glaubt an die hölle, in die er uns schickt". eine denkwürdige abhandlung über die condition humaine, in starken handkamerabildern gedreht. die menschlichkeit triumphiert zuletzt und das publikum sieht sich mindestens kurzfristig von der wohlstandsverwahrlosung abgelöst, vergisst im kinositz angesichts der starken darbietung gar sein eigenes kleines elend.

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